SETRA S6

Dieser SETRA S6 ist Baujahr 1963. Erstbesitzer und Neuerwerber war der Busunternehmer Kottenstedt aus dem Westfälischen Osterfelde. Seit 1985 ist der Bus im Besitz unseres Clubmitglieds Hans.

... und hier die Geschichte seines Besitzers

Nach ca 15 Jahren im Linienverkehr, bei besagtem Busunternehmen, wechselte der Bus seinen Besitzer. Ein Herrn Florian M. - selber Bj. 1906 - ließ sich von Kaessbohrer am 14.04.1976 die Unbedenklichkeit des Umbaus zum Wohnmobil bescheinigen. Die genau Nutzung im Laufe der Jahre ist nicht weiter bekannt, er soll aber hier zuletzt als Hundehütte gedient haben.

 

Eine Lehrerfamilie Kautz aus Bensheim am Odenwald erwarb den S6 schließlich Anfang der 80er Jahre. Er wurde für 2 Kinder und zwei Erwachsene ausgebaut und bei Kaessbohrer ließen sie ihn instandhalten.

 

Hinten mit Etagenbett für die Kinder, sich gegenüberliegend Gaskocher mit darunter liegendem Kühlschrank und Spüle und gegenüber ein kleiner Waschraum - sogar mit Dusche (keine gute Idee wegen der Feuchtigkeit im Bus).

Vorne sich gegenüberliegend je 2 Zweisitzer mit Tisch dazwischen, das ganze konnte zu einer 1,8m x 2m Liegefläche umgebaut werden. Alles aus 19mm  Tischlerplatte Dunkel gebeizt. Die Polster in Stoff - Braun meliert. So ging es ein paar Sommer immer nach Spanien in den Urlaub.

 

Ende 1985 erwarb ich, Hans, den S6. Diesen Bustyp fand ich zufällig auf der Suche nach einem WoMo für mich, meine damalige Lebensgefährtin und die beiden Borderterriern. Eine Annonce war‘s aus Adendorf bei Lüneburg. Gleiche Lackierung, offensichtlicher Rost, Innen nicht schön. Der Besitzer Drückte mir eine Zettel in die Hand, darauf die Tel Nr vom SETRA-Club. Nach dem ersten Telefonat Termin vereinbart, Geld von der Bank geliehen, hingefahren angeschaut, probegefahren. Technisch im guten Zustand, Blech akzeptabel, mitgenommen, am 29.08.1985 auf mich zugelassen.

Es war eine Komplettausstattung mit AT Motor aus Österreich, Vorzeltdach,- alles bis zum Rasierer mit Batteriebetrieb.

 

Das S6 Womo wurde nun so einige Jahre genutzt, immer wieder kleine Veränderungen, technisch Instandhaltung und Blechflickerei. Ende der 80er auf dem Weg nach Italien, in der Nähe von Hannover kam kurz die Ölkontrollleuchte, dann öfter… bei Seesen dann gegen 15 Uhr Motor aus. Ausrollen - rechts ran – Warnblinker - das war‘s bevor noch ein Pleul abreißt.

 

Manfred W. angerufen und um Hilfe gebeten…  Ich schaue mal wer dich wieder rauf schleppt – Ich parallel zu Fuß nach einer Montagemöglichkeit in der Nähe der A7 Ausschau gehalten. Eine Schlosserei gefunden, an der Haustür geklingelt, gefragt und Genehmigung zum montieren erhalten. Manfred angerufen - Er kommt mit überholtem Motor. Durch eine Abschleppunternehmen mit einem Jeep zur Montagestelle schleppen lassen - angefangen die Anbauteile zu demontieren.

Gegen 23 Uhr traf der „Leuchtturm“ ein - mit Hilfsmann. Nächster Tag 6 Uhr - improvisiertes Frühstück und ran an die Arbeit. 15 Uhr - Fortsetzung der Reise nach Italien.

 

Ich entschied mich nach dem Bustreffen Anfang der 90er in Ulm den Bus bei Kässbohrer in der Lehrwerkstadt unterhalb der Fenster neu beblechen zu lassen, Manfred übernahm das Demontieren der Leisten usw. im Stammwerk, ein Buskollege aus dem Norden nahm uns gegen Dieselbeteiligung mit nach Hause.

 

Nach einigen Wochen die Fertigmeldung - einige Tausend € ärmer. Per Mitfahrzentrale nach Ulm. Alles an Anbauteilen lag im Bus - Holztürrahmen waren auch keine mehr drin - Teils neue Rohlinge lagen dabei. - Hier wartete noch einiges an Arbeit auf mich...

 

Aus Jobgründen hatte ich nicht mehr so viel Zeit und so wurde der Bus in den nächsten Jahren wenig bis gar nicht genutzt, immer irgendwie durch den TÜV und manchmal zum Jahrestreffen.

 

Ab ca. 2007 wurde er wieder mehr genutzt, auch Urlaube nach Österreich, Kroatien usw. waren drin. Der Motor machte wieder zunehmend Probleme. Einen anderen Kopf aufgebaut, Einspritzpumpe undicht, Ölleck.- Herbst 2010 einen 814 mit OM 366 in Ulm gekauft. Nur Werksverkehr 88tsd auf der Uhr.  Winter 2010, Andreas M. hatte gerade seine neue Halle bezogen, die Großoperation - Differential und Getriebe abdichten, OM 366 einbauen,- Oh die Achsen müssten auch … also Achsen raus - Wellen ausbohren usw... Andreas und ich haben hier einige Freitage und Samstage richtig zugelangt. Relativ pünktlich zum nächsten Haupttreffen des SETRA-Club lief er wieder. - Ein völlig neues Fahrgefühl mit der Leistung und dem Fahrwerk. Zusätzlich noch mit eigen umkonstruierten Servo-tempomat. So konnte das Treffen in Viehnenburg stattfinden.

 

Die Umbauten fanden bei der Fachwelt dann auch Ihre Anerkennung,- Andreas hat hier sehr gute Arbeit geleistet.

 

Inzwischen haben einige entfernte Urlaube sehr viel Spaß gemacht dieses Jahr Bretagne 3000Km und ich bin nach über 30 Jahren immer noch glücklicher Besitzer eines der schönsten Busse, eines Kässbohrer S6.

 

Oh, ich vergaß noch die Restaurierung im Winter 2011 auf 2012 zu erwähnen in der das gesamte Dach sowie die gesamte Innenausstattung erneuert wurden.

 

Ich bedanke mich hiermit noch mal bei meinen Freunden Andreas, Mustafa und Erik wir vier haben in den 2 Wintern ca. 1000 Stunden mit der Restauration verbracht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen denke ich. Aktuell habe ich das Armaturenbrett komplett ausgebaut  und hoffe, das ich es im Frühjahr 2017 in neuem Glanz wieder zusammen habe.